Beelink Mini S der bessere Raspberry Pi für Proxmox VE

von 30.12.2022Smart Home0 Kommentare

Lange Zeit hatte ich für meine Home Automatisierungssoftware Home Assistant einen Raspberry 3b im Einsatz. Allein für Home Assistant wäre das weiterhin in Ordnung gewesen. Allerdings hatte ich vor die Open Source Dokumentenmanagementsoftware Paperless NGX zu verwenden, um endlich alle meine Dokumente an einem Ort durchsuchbar vorzuhalten und Schluss mit dem Papiermüll zu machen. Für dieses Vorhaben war der vorhandene Raspberry zu schwachbrüstig und hatte zudem natürlich viel zu wenige RAM. Zumal wollte ich unbedingt Proxmox VE verwenden, um die verschiedenen Dienste zu trennen. Insbesondere sollten über das Internet erreichbare Dienste von internen Diensten in virtuellen Maschinen bzw. LXC-Containern geclustert werden. Neben Wireguard für VPN habe ich z.B. noch AdGuard Home im Einsatz, um Werbung im Heimnetz komplett zu filtern. Hier noch ein Tipp, wie man eine Vielzahl von Dienstes in Proxmox VE vorgefertigt installieren kann. Dies funktioniert über sog. Helper Skripte, die z.B. auf folgender Seite verfügbar sind: https://tteck.github.io/Proxmox/

Nachdem ich mich näher mit Proxmox beschäftigt hatte, viel meine Wahl zunächst auf einen Raspberry Pi 4 mit 8 GB RAM, da es natürlich für den 24×7 Betrieb eine stromsparende Lösung sein sollte. Da Proxmox VE nicht direkt herstellerseitig für die ARM-Architektur angeboten wird, gibt es eine Portierung über das Pimox Projekt. Da der Raspberry Pi 4 allerdings schon etwas in die Jahre gekommen ist, sind die Leistungsdaten im Vergleich zu aktuellen SoC-Platinen eher mau. Dadurch wollte ich mir fast den Orange Pi 5 bestellen, um das Vorhaben zu realisieren. Zum Glück habe ich das letztlich nicht getan, da die reine Platine bereits über 140 € gekostet hätte. Dazu noch ein Netzteil, ein Gehäuse und eine SSD womit ich weit über 200 € gelandet wäre. Hinzu wäre es mit der Installation von Proxmox wohl sehr aufwändig gewesen. Als OS hätte ich Armbian verwendet und hätte auf dieser Grundlage Pimox installieren müssen. Ob das sauber durchgelaufen wäre, keine Ahnung. Pimox wurde speziell für den Raspberry Pi 4 portiert.

Letztlich bin ich durch Zufall auf den Mini PC Beelink Mini S gestoßen. Basis ist der Intel Celeron N5095 Quad-Core-SoC. Riesen Vorteil ist hiermit, dass Proxmox VE ohne Bastelarbeiten direkt vom Hersteller unterstützt wird. Weiterhin kann neben der bereits installierten SSD mit 128 GB noch eine 2,5 Zoll SSD nachgerüstet werden. Somit kann man Speicher satt aufrüsten. Das Gerät ist nicht wesentlich größer als der Raspberry und hat mit 4,4 Watt im Leerlauf (gemessen mit einem Shelly Plug S) einen ebenfalls sehr niderigen Stromverbrauch. Zusammenbauen muss man auch nichts. Hinstellen, Proxmox VE per USB-Stick installieren und es kann mit der Konfiguration der VMs bzw. LXC-Container in Proxmox VE losgehen.

Da es ein paar mal vorgekommen ist, dass sich die Home Assistant VM aufgehängt hatte, bin ich auf den Hinweis gestoßen, dass die standardmäßig installierte Kernelversion 5.15 von Proxmox VE mit dem Intel Celeron N5100 ggf. nicht perfekt funktioniert. Das Problem ist mit einem expliziten Update auf Kernelversion 5.19 nicht mehr aufgetreten. Es reichen hierzu folgende Befehle: 

  1. apt update
  2. apt install pve-kernel-5.19
  3. reboot

Der Mini-PC Beelink Mini S ist damit aus meiner Sicht die perfekte Alternative zu einem Raspberry Pi 4, insbesondere wenn es darum geht, Proxmox VE einzusetzen. Insbesondere auch weil Systemkomponenten wie Festplattenspeicher und RAM aufgerüstet werden können. Den Beelink Mini S könnt Ihr über nachfolgenden Link besonders günstig bestellen.

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